US Road Trip Tag 13

Tag 13

USA Reiseberichte

Hannibals US Road Trip - Mietwagenrundreise durch den Westen der USA



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13. Tag - 10. September 2008

  Die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz...

Die Lyrics des "Judas Kiss" hallen noch am nächsten Morgen in meinem Kopf nach. Wir wissen heute ganz genau, wo wir hinheaden werden. Bereits vor einigen Tagen haben wir für 9:00h eine Überfahrt nach Alcatraz reserviert und die allmorgentliche Dusch-Ordnung wird heute massiv beschleunigt.

An der Frühstücksbar krallen wir uns einen Snack und machen uns umgehend auf den Weg zum Pier 33, wo die Fähre von "Alcatraz Cruises" ablegen wird. Die Tickets für die Überfahrt zur legendären Gefängnisinsel kosten ca. 30$. Nach einem abenteuerlichen Halb-Marathon mangels passenden Busverbindungen kommen wir am Pier an, wo bereits eine gigantische Menschenschlange. Wir stellen uns an, nachdem wir unsere Buchungsbestätigung gegen die Tickets ausgetauscht haben und werden wenig später auf's Boot gelassen.

Auch heute morgen hängen die Wolken wieder tief in der Bucht, aber wir haben die Hoffnung, dass sich das wie bereits gestern geschehen im Laufe des Tages noch ändern wird.

  Die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz...

Nach etwa 15 Minuten fahrt sind wir auf "The Rock" angekommen und hören uns kurz die Einleitung der National Park Ranger (die Insel ist seit 1972 Teil der "Golden Gate National Recreation Area") an, an der sich seit 2005 aber gar nix geändert hat.

Wir entfernen uns zügig und wollen den Tag mit der kostenlosen MP3-Tour starten. Dafür werden an einem Eingang des Hauptgebäudes MP3-Player verteilt, die ein Tour-Programm in mehreren Sprachen - auch Deutsch - bereithalten.

Nachdem der Kopfhörer sitzt, drücken wir auf "Play" und werden fortan zuverlässig von dem Gerät durch das ehemalige Gefängnis gelotst.

Die Audio-Tour ist durch zahllose Zeugen-Aussagen garniert, sowohl von Wärtern, als auch von ehemaligen Hälftlingen.

Hier einige Fotos von der ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz:

   

hier der sog. Broadway

leider zerfällt auch vieles

der 1. Leuchtturm Kaliforniens

  Wohnen nach Wunsch auf Alcatraz...

Wie zu erwarten geht das ganze nicht übermäßig in die Tiefe, sondern beschränkt sich weitgehenst auf klassische N24-Doku-Interview-Aussagen der Marke "Es war einfach hier rein, aber schwer wieder raus zu kommen." Neben einem ordentlichen Überblick über die bedrückenden Räumlichkeiten schildert die Tour aber auch authentisch und überraschend ungeschönt diverse Ausbruchsversuche (hier wird man beispielsweise auf diverse Einschusslöcher hingewiesen). Im Endeffekt eine knappe Stunde, die sich durchaus lohnt.

Dennoch sollte man im Anschluss noch einiges an Zeit einplanen, um sich nochmal alles in Ruhe anschauen zu können, denn vor allem die Zellenblöcke strotzen nur so vor interessanten Details. Und das obligatorische Klo-Foto ist sowieso Pflicht!

Als wir aus dem düsteren Zellentrakt wieder nach draußen kommen, haben sich sämtliche Wolken verzogen und die Bucht erstrahlt wieder in vollem Glanz. Egal an welcher Seite der Insel man entlang läuft, man weiß gar nicht was man hier alles fotografieren soll.

Die Golden Gate ist komplett frei von Nebel, die Skyline leuchtet im Sonnenlicht und auch die Oakland Bay Bridge zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Wir können uns kaum von den Bilderbuchmotiven loseisen und verbringen noch einige Zeit auf Alcatraz mit dem Suchen einiger Locations aus dem Action-Blockbuster "The Rock" von Michael Bay.

...und das obligatorische Klo-Foto ist sowieso Pflicht...!

   

Was raus muss, muss raus...

Der Pausenhof...

Der Aufgang zum Gefängnis...

  Die Golden Gate mal ganz ohne Nebel

Schließlich hat es sich dann aber ausge-"rock"t und wir machen uns auf zur Fähre Richtung Downtown. Die malerische Bootsfahrt durch die legendäre Bay wird garniert von einigen mutigen Möwen, die teilweise einen halben Meter neben einem auf der Bootsreling landen, einem frech in die Augen schauen und sich nicht mal ansatzweise von dem sofort aufbrandendem Blitzlichtgewitter der Touristen stören lassen. Kurz vor der Ankunft am Pier 33 verabschiedet sich der gefiederte Freund wieder und wir sind wieder auf uns allein gestellt.

Die Uhren zeigen 12h und es wird Zeit, etwas zu essen.

Wir legen noch einen Zwischenstopp am Pier 39 ein und amüsieren uns noch einmal köstlich über die Seehunde, die im Alleingang ein paar hundert begeisterte Touristen unterhalten.

  Gourmet-Tempel für Genießer: Hooters...

An der nahegelegenen Fishermen's Wharf werden wir schließlich essens-technisch fündig: Das Restaurant, welches man besser nie mit Frau & Freundin besuchen sollte..."Welcome to "Hooters"!", werden wir direkt freundlich von einer äußerst leicht bekleideten Bedienung empfangen und bekommen sofort einen Platz mit guten Sichtverhältnissen zugeteilt. Für Vegetarier bietet die Karte nicht allzuviel, aber mit French Fries und einem Garden Salad kann ich leben, zumal unser Fokus hier sowieso nicht auf dem Essen liegt.

Sehr witzig ist, dass hier scheinbar eine ganze Menge Amerikaner mit ihren Familien hier hingehen. Die Kinder haben sich kaum hingesetzt, da werden sie auch schon von den Bedienungen mit Spielzeugen, Malbüchern und Stiften versorgt....die Bedienung lässt ein paar Stifte fallen, bückt sich nach ihnen und der schätzungsweise 10-jährige Sohnemann entwickelt instiktiv den Blick auf das Wesentliche. Sehr witzig anzuschauen. Allgemein lassen die Ladies hier überdurchschnittlich oft ihre Stifte fallen, um sie im Anschluss in fast einstudierter Eleganz wieder aufzuheben. Geschirr fällt übrigens nie...

Naja, das Essen kann sich - wie alles andere in dem Laden - definitiv sehen bzw. schmecken lassen. Der servierte Salat ist entgegen aller Befürchtungen der beste, den ich bisher in den Staaten gegessen habe und der 1 Liter große Cola-Becher, der im Minutentakt aufgefüllt wird, sorgt für zusätzliche Begeisterung: Ich habe ein neues Lieblingsrestaurant! ;-)

Fotos dürfen hier übrigens keine gemacht werden. Mit einem üppigen Trinkgeld verabschieden wir uns von unserer Bedienung, die uns noch ein Herzchen auf die Quittung malt, was von dem 10.jährigen am Nachbartisch eifersüchtig beobachtet wird. Ihn überlegend angrinsend verlassen wir das "Hooters" und kehren zurück in die harte Realität, wo Frauen nur ganz selten Dinge fallen lassen und wenn doch, dann meistens noch was, was den Mann viel Geld gekostet hat. Das Leben ist hart...

  Die heimlichen Hauptdarsteller am Pier 39

Wir decken uns mit einigen San-Francisco-Souvenirs ein und gehen anschließend Richtung Hotel, denn die Twin Peaks stehen auf dem Programm. In der Tiefgarage angekommen, klemme ich mich hinter's Steuer und werfe den "GTA: San Andreas"-Soundtrack an, zudem ich virtuellen San Francisco-Abbild "San Fierro" unzählige Male in den unglaublichsten Flugkombinationen über die steilen Straßen gerast bin.

Heute versuche ich, dass Gas-Pedal etwas zu zügeln, denn die Steigung einiger Straßen ist wirklich unbeschreiblich. Man kommt sich fast vor wie im Film, wenn man aus der Ebene einen Hügel hinauf fahren will. Mir nichts dir nichts geht's hier plötzlich in einem Steigungswinkel von bis zu 31,5° (Filbert Street) nach oben. Oben auf der Bergkuppe angekommen, folgt dann der nächste Schock, denn das Steigungsstück geht eben so schnell wie es kam wieder in eine ebene Straße über. Zum Glück haben wir einen SUV, ich wollte hier nicht in einem Auto mit geringer Bodenfreiheit hochfahren.

  Die Aussicht von den Twin Peaks aus

Nach einer knappen halben Stunde Fahrt durch die Straßen von San Francisco sind wir schließlich auf den Twin Peaks, zwei etwa 277m hohe Hügel, angekommen. Der Wind bläst an de zweithöchsten Erhebungen der Stadt (höher ist der Mount Davidson mit 282 Metern) mit einer ungeheuren Kraft, aber das Panorama, welches uns hier zu Füßen liegt, entschädigt für jede Böhe, der wir uns entgegenstemmen müssen. San Francisco liegt uns zu Füßen, zu optimaler Beleuchtung leuchtet die Skyline einmal mehr unter sagenhaft blauem Himmel und mit der glitzernden Bay im Hintergrund.

Die Golden Gate kämpft weiter links derweil wieder gegen gigantische Nebelschwaden, Alcatraz und die Oakland Bay Bridge sonnen sich derweil noch in der Nachmittagssonne. Der Anblick, der einem mal wieder jeglichen Atem verschlägt, bringt unsere Foto-Speicherkarten einmal mehr an den Rand ihrer Kapazitäten... Anschließend fahren wir ein wenig an der mittlerweile wieder Nebel-verhangenen Westküste San Francisco's entlang und steuern noch einige Aussichtspunkte an, um noch einige Bilder von der Golden Gate zu schießen.

  China Town & die Oakland Bay Bridge...

Auf der folgenden Fahrt durch den Presidio District suchen wir nach dem alten Proberaum von "Metallica" (bis 2001 probte die Metal-Legende hier), brechen das Unternehmen aber schließlich aufgrund des zeternden Housemeisters ab, der den letzten Abend in San Francisco nicht im Auto verbringen will und ausnahmsweise müssen wir ihm mal Recht geben.

Wir stellen das Auto wieder beim Hotel ab und fahren via Bus nach China Town (das zweitgrößte in den USA nach New York) und laufen eine ganze Weile durch die abwechslungsreichen Häuserschluchten nahe Downtown. Der Housemeister erzählt etwas von einer Tempelanlage, von der er gelesen habe. Ich denke sofort an den Portsmouth Square und weiß genau, wo das Ding in "GTA: San Andreas" liegt und mache mich auf den Weg.

Die anderen beiden erklären mich für verrückt, aber 5 Minuten später stehen wir tatsächlich an dem kleinen Park. Da soll noch einer sagen, von Videospielen könne man nichts lernen! Der Housemeister winkt allerdings unbeeindruckt ab: "Nö, den hab ich nicht gemeint!"

   

Die Handbremse würde versagen

Fishermans Wharf...

Die Columbus Ave

Aufgrund seiner navigatorischen Defizite brechen wir die weitere Suche umgehend ab und machen uns stattdessen noch auf den Weg zum Coit Tower, einem 1934 erbauten, 64m hohen Aussichtsturm auf dem Telegraph Hill, von dem wir schließlich eine herrliche Aussicht auf das abendliche San Francisco haben. Den Eintritt von knapp 5$ sparen wir uns, da man laut Reiseführer auch von dem Telegraph Hill an sich eine ähnlich gute Aussicht, wie vom Turm selbst hat. Auch wenn die Fotoapparate mit den Lichtverhältnissen des fast vollendeten Sonnenuntergangs massiv zu kämpfen haben, brennen sich die Aussichten auf die orange über der Bay leuchtenden Nebelteppiche wohl auf ewig in unseren Köpfen ein, der Wahnsinn!

   

kalte trifft auf warme Luft

Der Abend kommt...

San Francisco-Oakland-Bay-Br.

Nach einer halben Stunde 360°-bewundern, weil wirklich jeder Blickwinkel, egal ob Norden, Osten, Süden oder Westen, hier genial abgedeckt wird, machen wir uns schließlich auf zum Abstieg vom Telegraph Hill. Zum Abschluss des Tages gönnen wir uns noch ein ausgedehntes Sandwich bei Subway und kehren anschließend zu unserem Hotel zurück. Good Night, Metallica-City!

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