US Road Trip Tag 5

Tag 5

USA Reiseberichte

Hannibals US Road Trip - Mietwagenrundreise durch den Westen der USA



5. Tag - 02. September 2008

  Foto: "The Strip" in Las Vegas ...

Heute Morgen heist es erstmal ausschlafen, was soll man in Vegas auch sonst am Tag machen? Nachdem erstmal jeder ausführlich E-Mails gecheckt hat, geht's um die Mittagszeit runter Richtung Buffet. Für Frühstücks-Buffet ist es jetzt sowieso zu spät, also gleich zum Lunch....wobei...einen 5-Dollar-Schein in den einarmigen Banditen schiebend, pfeife ich meine Kumpels zurück...nur eine Runde... Danach geht's dann endlich zum Buffet, costa quanta irgendwas um die 18$ inklusive Trinkgeld...dafür All you can eat & All you can drink und eine Auswahl an kulinarischen Spezialitäten aus fast allen Regionen der Erde, qualitativ recht ordentlich und auch ich als Vegetarier finde jede Menge um satt zu werden. Übrigens überall hier, in jedem noch so kleinen Fast-Food-Kabuff gibt's in der Regel irgendeinen Spezial-Burger für Vegetarier, in normalen Restaurants sowieso...da sieht die Situation in der heimischen Eifel wesentlich düsterer aus...

  Foto: Der Stratosphere Tower...

Nach dem ausgedehnten Mittagessen soll's Richtung Pool gehen. Leider sind Casino's so strukturiert, dass egal wo man hin will immer Spielautomaten den eigenen Weg kreuzen. Diesmal bin ich glücklicherweise nicht der einzige, der wieder hängen bleibt. Nach 10 Minuten hab ich eine beachtliche Gewinnsträhne und mein Einsatz von 10$ hat sich zu sehr ordentlichen 50$ hochgemausert. Ich bin begeistert, doch plötzlich klingelt es neben mir...der Rocker-Kumpel hat den zweitgrößten Jackpot des 25 Cent-Einsatz-Automaten geknackt und ungefähr 260$ gewonnen. Er ist clever und hört auf, ich denke mir "Wenn der das schafft,..." und eine halbe Stunde später ist mein ehemaliger Gewinn aufgebraucht. Jetzt schnell weg von den Dingern, sonst hab ich gleich noch meine ganze Reisekasse verspielt. Für Pool ist es mittlerweile auch zu spät, schließlich wollen wir noch zum Las-Vegas-Zeichen, zum Stratosphere-Tower und dann zurück über den Strip in einen Club. Das war natürlich nicht unsere Idee, der Housemeister will sich für das Rock-Konzert revangieren und uns in die Welt der elektronischen Musik einführen.....wir wollen das natürlich nicht, aber was bleibt uns anderes übrig?

Also auf in Richtung in Richtung des weltberühmten Ortsschilds der Spielermetropole. Ich bin der Meinung, dass ich das Teil in Google Earth ein Stück vor dem "Mandalay Bay"-Hotel gesehen habe, aber keinesfalls sicher. Wie immer ohne Karte marschieren wir los Richtung Süden...als wir das Mandalay Bay-Hotel schon einige hundert Meter hinter uns gelassen haben, kommen meinen Mitreisenden Zweifel. Nun zahlt sich der 24x Zoom meines Camcorders aus, der schließlich in der Ferne das Objekt der Begierde offenbart. Wir laufen also weiter und 20 Minuten später stehen wir vor dem Zeichen, wo sich schon eine beträchtliche Touristenschlange gebildet hat, die einer nach dem anderen Fotos schießt. Das sah in Google Earth alles näher aus...aber naja...

  Foto: Welcome to Las Vegas...

Wir schießen unsere Fotos, bitten andere Touristen eins von uns zu schießen, wir machen dafür eins von ihnen und weiter geht's zum MGM Grand Hotel, von wo uns eine Monorail-Bahn zum Stratosphere Tower bringt.

Der 356 Meter hohe Aussichtsturm, selbstverständlich auch Teil eines Casinohotels, ist das höchste Bauwerk westlich des Mississippis und bietet für (wenn ich mich Recht entsinne) 14$ Hotel-fremden Gästen (die Hotelbewohner dürfen tagsüber gratis hoch) einen sagenhaften Ausblick über Las Vegas. Hier wird einem erst so richtig bewusst, wie künstlich dieser mittlerweile riesige Siedlungsknoten mitten in der unwirklichen Wüste positioniert ist. Ringsherum nichts als Berge und Sand und mittendrin diese Oase für Erwachsene.

  Foto: vom Stratosphere Tower aus...

Die Sonne senkt sich mittlerweile langsam Richtung Bergkette im Westen und die unzähligen Casinokomplexe färben sich in alle möglichen Orange-Töne. Aus 350 Metern Höhe beobachten wir, wie der schlafende Riese zum Leben erweckt wird, unzählige Leuchtreklamen flammen auf, alles beginnt zu blinken und die Sonne verschwindet in einem Feuerwerk aus Rot- und Blau-Tönen hinter den Bergen und gibt den Blick frei auf "Sin City". Ein gigantisches Erlebnis! Die höchste Achterbahn der Welt wurde mittlerweile von der Turmspitze entfernt, es bleibt "nur" noch ein Free Fall-Tower, ein über dem Abgrund hängendes Karussel, sowie ein Fahrgeschäft, auf welchem die "Opfer" auf einem Schlitten Richtung Abgrund rasen und erst kurz vor Ende der Schiene abgebremst werden. Für Benutzung der Foltergeräte wird man natürlich nochmal zur Kasse gebeten, als überzeugter "Höhenangstler" kann ich drauf verzichten ;-)

  Foto: auf dem Stratosphere Tower...

Nachdem die halbe Speicherkarte mit Bildern vollgeschossen ist, bewegen wir uns wieder Richtung Aufzug, wo wir vom Aufzugführer mit "Hallo, ich bin ihr Aufzugführer für die nächsten 13 Sekunden!" (natürlich auf Englisch) begrüßt und 13 Sekunden später sind wir wie versprochen unten.

Der anschließende Rückweg über den Strip hat nicht viel Neues zu bieten. Der Vulkan vor dem Mirage Hotel wird zur Zeit überarbeitet und ist erst Ende 2008 wieder einsatzbereit, die Piratenshow vor dem Treasure Island-Hotel sparen wir uns aus Zeitgründen.

Zurück im Luxor ziehen wir uns ein wenig ordentlicher für den anstehenden Clubbesuch an, wobei die Ansprüche des Housemeisters (arbeitet bei einer Bank) alles andere als erfüllt werden. Da lobe ich mir doch ein zünftiges Rockkonzert, wo man hinkommen kann, wie man will ;-) Der auserwählte Club ist das "Studio 54" im MGM Grand, nach einigen kurzen Runden am einarmigen Banditen stehen wir schon vor dem Türsteher, der uns aufmerksam mustert und dann aber ohne Probleme durchlässt....16$ Eintritt inkl. 1 Freigetränk...dann geht's durch eine dunkle Tür ins Danceparadies...oder besser gesagt in die Dancehölle ;-) Ein penetranter Bass-Beat wird über jedes Lied gelegt, damit auch ja jeder Depp den Takt findet. Das wird bei Techno-Tracks genauso praktiziert wie bei Rock-Klassikern a la "Welcome to the Jungle" von Guns 'n Roses....was für eine Vergewaltigung...

  Foto: Hotel Mirage, Las Vegas...

An dem Abend ist recht wenig los, die Tanzfläche ist nicht mal zur Hälfte gefüllt, immerhin lenken die Gogo-Tänzerinnen von der schlechten Musik ab. Zum Tanzen kriegt uns der Housemeister nicht, zumal die Frauenquote äußerst bescheiden ist...außerdem hab ich keine Ahnung, was ich mir auf Dance-Tracks mit Texten wie "I kissed a girl and I liked it" zurecht zappeln soll. Aber egal, gute Miene zum bösen Spiel machend nehmen wir ein paar Drinks zu uns (8$ das Bier...), schauen uns das spärrliche Treiben auf der Tanzfläche an...unterhalten ist leider nicht, so laut wie die Musik hier aufgedreht wird...gegen den Dezibelhammer klingt ein Metallica-Konzert wie eine Unplugged-Show. Um 3h nachts, als sich recht klar herauskristallisiert, dass nicht mehr mehr Leute kommen werden, geht's raus aus dem Beat-Salat und zurück in unsere Pyramide.

Fest steht nach diesem Abend: Nimm NIE einen Housemeister mit zu einem Rock-Konzert!

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