Man schreibt den 18. April 1906, es ist Mittwochmorgen in aller Herrgottsfrühe... Die meisten Menschen in San Francisco lagen noch in ihren Betten als um 05:12 Uhr die Katastrophe ihren Lauf nahm. Entlang der San Andreas Verwerfung ca. 477 km nördlich und südlich wusste im ersten Moment niemand so richtig wie ihm geschah. Nur 3 km vor San Francisco lag das Zentrum des Bebens und die Stadt sollte furchtbar darunter leiden...
Das große Erdbeben erschüttert San Francisco!
Damals lebten in und um San Francisco ca. 400.000 Menschen. ca. 300.000 waren wenige Sekunden nach dem fürchterlichen Erdbeben - der Stärke 7,8 auf der Richterskala - obdachlos und ca.3000 von Ihnen verloren nach offiziellen Angaben sogar ihr Leben.
Die Stadt wurde zum großen Teil dem Erdboden gleich gemacht. Die Wasser-, Strom- und Gas-leitungen wurden zerstört und das ausströmende Gas entzündete sich. Was beim Beben nicht beschädigt wurde, war wegen der nun ausgebrochenen Feuer in Gefahr zu verbrennen. Von Tag zu Tag wurde es schlimmer mit der Feuersbrunst da nun auch das Wasser zum löschen der Brände fehlte flohen die Menschen in Panik aus der Stadt. Viele von ihnen gingen nach Oakland. und auch das Gebiet des Noe Valleys wurde größtenteils vom Erdbeben verschont den es befand sich in einer geschützteren Lage. Dort zitterten aber nun ca. 3000 Menschen weil das Feuer immer näher kam und schon bis zum Missionsbezirk vorgestoßen war.
Die Flüchtlinge hatten sich im Mission Dolores Park versammelten und das die Feuerwehr nicht mehr löschen konnte weil das Wasser fehlte hatte sich in Windeseile herum gesprochen.
Man beschloss die Twentieth Street in eine Art Schneise zu verwandeln und riss die Häuser auf einer Seite der Strasse ab um dem Feuer so die Nahrung zu entziehen und so zu verhindern, dass sich das
Feuer weiter nach Süden ausbreiten konnte und auch noch das Noe Valley und der Rest von San Francisco vernichten konnte.
Viele der Hausbesitzer hatten ihre Häuser wohl versichert aber nur gegen Brand und nicht gegen Erdbeben und so legte der ein oder andere selbst Feuer an sein durch das Beben beschädigte Haus, um
wenigstens Geld von der Versicherung zu bekommen und nicht mit leeren Händen da zu stehen. Dies führte aber auch dazu, das nun das Feuer oft auf daneben stehende unbeschädigte Häuser übersprang und
es nun immer schlimmer wurde und die Menschen versuchten nun mit Decken und allem was Flammen zerschlagen oder ersticken konnte dem Feuer Einhalt zu gebieten. Man nahm die Türen der Abgerissenen
Häuser und benutzte sie als Schutzschild gegen die Hitze die den Menschen bei ihren Löschversuchen doch sehr stark zusetzte. Was fehlte war Wasser… woher sollte man jetzt Wasser
bekommen?
Davon hörte der Schmied John Rafferty und der hatte gesehen, das jemand am Morgen vor seinem Haus an der Ecke Twentieth und Church Street dem Hydranten Wasser entnommen hatte. Er
öffnete den Hydranten und staunte nicht schlecht, denn obwohl die Wasserleitungen zerstört waren lief das Wasser in gewohnter Menge aus dem Hydranten. Sofort wurde die Feuerwehr alarmiert und nun gab
es das nächste Problem, denn die erschöpften Pferde, die nun auch schon seit den frühen Morgenstunden des 18.4. im Einsatz waren, schafften es nicht mehr die Löschwagen bis zur zwanzigsten Strasse zu
ziehen. Kurz entschlossen setzten sich Anwohner des Noe Valleys und die Flüchtlinge aus der Stadt, mit dicken Seilen bewappnet, in Bewegung, befestigten diese an den Löschwagen und legten sie sich
über die Schultern… und zogen dann zusammen mit den Pferden die schweren Löschwagen hoch bis zum Hydranten im Noe Valley.
Nun konnte gelöscht werden, die Frage war nur, wie lange würde das Wasser aus dem Hydranten fließen...?
Die Feuerwehrleute und die 3000 Menschen in Angst arbeiteten Hand in Hand und lösten einander ab denn sie brachen wegen der großen Hitze und der Anstrengung immer wieder erschöpft zusammen und dann war da immer noch die bange Frage nach dem Wasser.
Die Türen von den abgerissenen Häusern wurden wieder als Hitzeschilder verwendet, bis auch sie begannen zu glimmen. Sie löschten
mit dem Mute der Verzweiflung die ganze Nacht durch, es war, wie man heute weiss, die Hölle aber am Morgen des 21.4.1906 war das Wunder vollbracht, man hatte es tatsächlich geschafft.
Das Noe Valley und der Rest von San Francisco war gerettet, denn das Feuer war gelöscht... und erst jetzt versiegte der Wasserfluss des wunderbaren "Magic Hydrant" denn so
nannte man ihn mittlerweile...
Wenn du heute die Twentieth Street hinunter gehst, dann wirst du sehen das die Häuser auf der nördlichen Seite viel neuer und moderner sind als die auf der linken, der südlichen Seite. Dort nämlich stehen die Häuser die man, Gott und dem Wasser aus dem magic Hydrant sei Dank, in der Nacht zum 21.4.1906 retten konnte.
Sie stehen dort als stille Zeugen und wohl auch als Denkmal für die 3000 Menschen die in dieser Nacht durch die Hölle gegangen sind, die bis zum Umfallen kämpften, um "unsere Stadt" San Francisco von der Gesamtzerstörung zu retten und die diesen Kampf erschöpft aber glücklich gewannen...
Der Hydrant steht immer noch an seinem Platz an der Ecke der Twentieth und Curch Street und er tut immer noch seinen Dienst.
Eines hat sich aber auch für ihn geändert, denn jedes Jahr am 18.4., zum Jahrestag von "The big one", dem großen Erdbeben, bekommt er ein neues Kleid und wird wie seit 1906 immer wieder frisch gestrichen…
und das zum Dank in GOLD!
Heute bekommt er auch hier auf meiner Webseite seinen Platz...
zur Erinnerung an
" The Golden Magic Hydrant "
..und bis heute weiß niemand, wo das viele Wasser herkam...
Der Hydrant, an der 20th & Church St, ist erreichbar mit den MUNI-Metro J-Linie Der Fahrpreis ist für Inhaber des City-Pass oder MUNI-Passport frei.
Hier findest du den Lageplan und die Wegbeschreibung.
Nachdem sich die Seite geöffnet hat, bitte einfach deinen Abfahrtsort (Hausnummer und Straße) eintragen, zwischen Bus, Auto, zu Fuß oder Rad wählen und auf "das Lupenzeichen" klicken. Dann wird der Weg auf der Karte automatisch eingezeichnet.