Tag 1 - Anreise

Von New York City bis San Francisco

Barcelona - New York City

* * *



Samstag 17.12.2005

Ich habe vor lauter Nervosität in den letzten beiden Nächten fast kein Auge zugemacht und das, obwohl alles so gut wie nie vorbereitet ist. Die Koffer sind bis auf einige Kleinigkeiten gepackt, die Akkus für die Kameras sind aufgeladen, die Pässe und die Voucher liegen bereit. Auf den i_Pod für meine Tochter habe ich Bilder und Musik von knapp 2 GB gespeichert, ich habe, da wir Heiligabend in Las Vegas sein werden, noch extra ihren Namen und "Las Vegas 24.12.2005" eingravieren lassen damit sie eine Erinnerung an diese Reise hat.

30 CD’s haben wir auch dabei, denn Musik ist für uns sehr wichtig und gerade während der langen Autofahrten wollen wir auf unsere Lieblingsmusik nicht verzichten. (Unser Leihwagen hat einen CD Player, so hat man’s mir versprochen, wehe wenn nicht!)

Hoffentlich geht alles gut, hoffentlich habe ich nichts vergessen...

Die Sagrada Familia in Barcelona

Für 6:15 Uhr ist die Abfahrt nach Barcelona zum Flughafen geplant. Mein Freund Frank bringt uns hin und so haben wir schon einmal eine Sorge weniger. Es ist jetzt 2:00Uhr morgens und ich bin immer noch wach, was habe ich bloß vergessen?

Irgendwann dann ein furchtbares Geräusch, dabei ist es nur der Wecker, es ist 5:00Uhr, irgendwann bin ich doch eingeschlafen. Schnell unter die Dusche, ein kleines Frühstück und dreimal ums Haus laufen, alle Türen abschließen, Gas und Wasser abstellen, man weiß ja nie was passieren kann . Hoffentlich regnet es ab und zu damit auch die Pflanzen im Garten nicht vertrocknen, aber es ist ja auch hier in Spanien Winter und auch hier schlafen die meisten Pflanzen bis zum Frühjahr.

Um 6:00Uhr steht Frank vor der Türe, wir laden die Koffer ein und ab geht's nach Barcelona. Ich habe 1,5 Stunden für die Fahrt eingeplant aber da so früh noch nicht viel Verkehr ist, sind wir schon nach 1 Stunde am Flughafen. Jetzt haben wir noch über 3 Stunden Zeit bis zum Abflug.

Unser "Flieger" der Delta-Airline am Flughafen Barcelona

Am Delta Airlines Abflugschalter werden wir freundlich begrüßt und darauf hingewiesen, dass nun erst einmal, vor dem Einschecken, unsere Koffer durchleuchtet werden müssen. Ich habe alle Kofferschlösser offen gelassen aber die Verschlüsse mit Kabelbinder aus Plastik verzurrt. Nach dem Durchleuchten werden wir dann von den "american Sicherheitsbeamten" (nicht gerade die freundlichsten) aufgefordert unsere 3 Koffer und das Handgepäck zu öffnen. Ich wusste gar nicht wie stabil und reisfest diese Kabelbinder sind, aua, jetzt weiß ich's!

Alles wird durchwühlt (nicht durchsucht) und dann dürfen wir die Koffer wieder neu packen und verschließen.
Ich bin für Sicherheit und dazu gehören Kontrollen, auch gegen das durchsuchen unseres Gepäcks habe ich nichts einzuwenden vor allem wenn es der Sicherheit dient, aber das hier war reine Schikane und wenn es nicht unser lang ersehnter USA Urlaub gewesen wäre, dann, ja, da bin ich ganz sicher hätte es richtigen Ärger gegeben, denn verarschen lasse ich mich wirklich nur ungern.

Aber so schlucke ich meine Wut herunter und mache gute Miene zum bösen Spiel. Am Abflugschalter ging es dann wieder sehr freundlich zu, denn die Mitarbeiter dort haben die angebliche "Durchsuchung" gesehen und es war ihnen sichtbar peinlich. Ich dachte schon mit Schrecken an den "Immigrationsschalterbeamten" in New York und ahnte fürchterliches.

Pünktlich flogen wir los und nach einer Zwischenlandung in Madrid ging es dann nach einer Einstündigen Wartezeit an der Startbahn weiter. Endlich, der Vogel ist in der Luft und auf dem Weg über den großen Teich.

Amerikaaaaaaa, wir kommen, wir haben uns schon sooooooooo lange darauf gefreut.

usa

Trotz der verlorenen Stunde beim Start, kommen wir pünktlich auf dem J.F. Kennedy Flughafen in New York an und es geht zur Immigration. Ach du lieber Himmel, hunderte von Menschen in langen Schlangen und das, so weit das Auge reicht...

Plötzlich kommt eine junge Frau in Uniform und weist uns an ihr zu folgen. Nanu, dachte ich noch, was ist denn jetzt schon wieder los, da standen wir schon vor unserer dunkelhäutigen Immigrationsschalterbeamtin und die war wirklich "gut drauf", hat uns ein paar ganz normale Fragen gestellt und bei den Fotos und den Fingerabdrücken haben wir sogar noch gemeinsam mit ihr gelacht und zum Schluss hat sie uns ganz freundlich einen schönen Aufenthalt in den USA gewünscht. Wir haben uns bei ihr bedankt und uns mit "We wish you a merry Christmas and a happy new Year" von ihr verabschiedet. Ihr freundliches Lächeln hat mich für das Benehmen der Idioten bei der Abreise mehr als entschädigt.

Wir waren übrigens eher am Laufband als unsere Koffer und als das Band zu laufen begann, kamen unsere Koffer alle 3 zusammen mit als erste zum Vorschein.

Am Shuttledesk holte uns dann der Fahrer von "Supershuttle" ab und fuhr uns zusammen mit weiteren 5 Urlaubern zu den einzelnen Hotels.
Wenn Michael Schumacher eines Tages aufhört Rennen zu fahren sollte man ein Auge auf unseren Shuttlebusfahrer werfen, vor der Geschwindigkeit hatte der jedenfalls keine Angst. Nun bin ich ja schon mit einigen Kamikaze Fahrern unterwegs gewesen (hier möchte ich besonders einige New Yorker Taxifahrer erwähnen, die mir ihr gestörtes Fahrverhalten bei früheren New York Aufenthalten schon bewiesen haben) aber unser Shuttlebus-Jimmy war die absolute Krönung. Gott sei Dank hatte der Bus sehr gute Bremsen und Jimmy kannte seinen Bus und dessen Verhalten in gewissen Situationen genau und die Fußgänger auf den Zebrastreifen hatten einfach nur großes Glück.

New York City wir sind endlich angekommen

Mir ist das Herz jedenfalls mehr als einmal in die Hose gerutscht und bei einigen, vor allem Zebrastreifen Situationen hatte ich schon Angst, dass etwas mehr mit hineinrutschen würde.

Einmal standen wir im Stau und nichts ging mehr und so konnten wir einen herrlichen Blick auf das vor uns, im Lichterglanz liegende Manhattan werfen und das war schon überwältigend. Unsere Tochter hat sich auf der Stelle in diese Stadt verliebt.

Die Golden Gate Bridge in San Francisco, Kalifornien

Gegen 18:30Uhr waren wir dann im Hotel Beacon, Broadway at 75th Street. Angenehm überrascht über ein, für New Yorker Verhältnisse, großes und sehr sauberes Zimmer mit einer Kochnische incl. Mikrowelle, haben wir dann noch beim Griechen schräg gegenüber gegessen und so gegen 10:00Uhr, für uns war's ja schließlich 4:00Uhr morgens, fielen wir todmüde aber glücklich in unsere Betten.

Trotz der großen Müdigkeit kann ich nicht einschlafen, tausende Gedanken gehen mir durch den Kopf und ich sehe mich immer wieder am Anfang des Jahres auf dem Bett im Krankenhaus liegen und mit der grünen Sauerstoffmaske auf meiner Nase und den Infusionsschläuchen in den Armen auf den oberen Türrahmen starren und meine erster Gedanken war damals: "sollte ich denn wirklich nicht noch einmal nach San Francisco kommen?" und nun bin ich hier in New York, das erste große Stück meiner Reise (ich weiss, wir reisen zu dritt und ich will nicht egoistisch sein aber das ist meine Reise und ich hoffe, das es jeder versteht) ist nun geschafft.

Bis zu meinem Ziel, der Golden Gate Bridge fehlen nur noch 15 Tage. Ich danke Gott dafür, dass es bis hierher gut geklappt hat und schlafe dann irgendwann ein.

Ende Tag 01

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