Tag 21

Von New York City bis San Francisco

6. Tag San Francisco

* * *



Freitag 06.01.2006

Beim Hinflug habe ich mich beklagt, über die lächerliche und unsinnige "Kontrolle" am Flughafen von Barcelona. Beim Abflug aus San Francisco habe ich dann erlebt, wie eine gewissenhafte und ganz besonders genaue Kontrolle durchgeführt wird.

Wir haben unser Gepäck aufgegeben und unsere Bordkarten erhalten, haben dann noch den Leihwagen zurückgebracht und sind dann wieder zum Flughafen gefahren worden.

Bei der Sicherheitskontrolle wurden wir getrennt, meine beiden Frauen nach links und ich nach rechts geschickt. Nanu, habe ich noch gedacht, wird nun wieder nach Geschlecht getrennt? Ich sehe, dass bei meinen Frauen die Kontrolle reibungslos über die Bühne geht, nur bei mir tut sich nichts. Ich muss warten obwohl da wirklich nichts los ist.

Dann kommt ein Kontrolleur und bittet mich höflich ihm zu folgen. Ich lege mein Handgepäck zur Durchleuchtung auf das Band. In meinem Handgepäck befinden sich alles, was ich an Zubehör für meine Video- und Fotokamera brauche. Also jede Menge Batterien, Akkus, Kabel, Kopfhörer, Adapter und nur solche Sachen wie Rasierapparat u.s.w. Ich habe das mit Absicht ins Handgepäck gepackt, damit man es jederzeit einfach prüfen kann und ich ja dann auch dabei bin.

Ich werde dann angewiesen in eine gläserne Kabine zu gehen, der Kontrolleur redet mit mir in Englisch, spanisch spricht er nicht und ich verstehe nur warten bis grünes Licht aufleuchtet. Auf dem Boden der Kabine sind zwei Füße abgebildet und da stelle ich mich drauf. Dann schließt sich die Glastüre automatisch und nun stehe ich da drin wie in einem Einweckglas. Erst passiert nichts und ich dachte noch was soll das hier als plötzlich und für mich völlig unerwartet,
pfütt, pfütt, pfütt, pfütt, pfütt, pfütt, pfütt, pfütt
von oben, unten, hinten, vorne, von rechts und links, also von überall her kommen kurze Pressluftstöße die auf mich hernieder gehen...

Ich habe mich im Laufe meines Lebens schon oft erschreckt, aber hier ist mir dann doch fast das Herz stehen geblieben und selbst der Kontrolleur, der mich ja von draußen beobachtete, hat seine Gesichtsfarbe gewechselt.

Nach kurzer Zeit kam dann grünes Licht und ich habe die Kabine stinksauer verlassen und dem Kontrolleur auf spanisch alles mögliche an den Kopf geschmissen und ich glaube, der Stinkstiefel hat mich genau verstanden.

Also das hätte aber auch ins Auge gehen können und ich befürchte, das eines Tages irgendwo jemand in einer solchen Kabine vor Schreck einen Herzinfarkt bekommt.

Dann wurde mein Handgepäck, und zwar jedes einzelne Teil, mit einem kleinen runden Lappen abgewischt und der Lappen kam anschließend in eine Maschine an der dann eine grüne Kontrolllampe aufleuchtete. Während der Kontrolle durfte ich meine Sachen nicht einmal berühren.

Gott sei Dank ist die rote Lampe nicht einmal angegangen!

Nachdem man alles untersucht und nichts gefunden hatte (ich wüsste zu gerne wonach die überhaupt gesucht haben) wurde mir dann ganz freundlich eine gute Reise gewünscht.

Natürlich habe ich mir Gedanken darüber gemacht, warum denn nun ausgerechnet ich so genau durchsucht wurde und dann sah ich, dass auf meiner Bordkarte 4 große Buchstaben waren es war weder ein S noch ein Dollarzeichen, irgendetwas Ähnliches war's und das war bei meinen Frauen nicht drauf. Da ich nichts anderes finden konnte, der Sache aber auf den Grund gehen wollte, habe ich dann einen spanisch sprechenden Flughafenmitarbeiter gefragt was denn diese 4 Zeichen bedeuten.

Der hat sofort gelacht und mir erzählt, dass Leute mit diesem Zeichen auf der Bordkarte "ganz besonders gründlich" kontrolliert würden.

Auf meine Frage hin, wer das denn bestimmt, sagte er mir, dass dies automatisch und nach dem Zufallsprinzip vom Computer ausgedruckt würde und niemand Einfluss darauf nehmen könne.

Ich sagte ihm, das ich schon glaubte man habe mich für einen aus der Familie von Bin Laden gehalten, worauf er mir antwortete:
"Nein, ganz bestimmt nicht, denn die Angehörigen der Familie von Bin Laden wurden nicht kontrolliert, die durften, gleich nach dem 11. September 2001, einfach so ausreisen..."

Und da ist mir dann gar nichts mehr zu sagen eingefallen.

Ende Tag 21

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