Renate's Grand Circle 3

Teil 3

USA Reiseberichte

Renate's Reisebericht Grand Circle - Küste, Hinterland und Nationalparks



17. August 2008, Weiterfahrt durch den Zion National Park zum Bryce Canyon

Der Shuttlebusservice sowie die Ausschilderung der Trails und die Visitorcenter sind in den Nationalparks sehr gut organisiert. Beim Zutritt zum 1. NP Nähe San Francisco, besorgten wir uns gleich einen Jahrespass für 80 USD.
Nun waren wir in Utah, dem Land der roten Steine. Auch hier stellten wir gleich zu Beginn unserer Halbtagestour fest, dass man hier mehr Zeit einplanen sollte. Aber was tun, wenn man nur begrenzt Zeit zur Verfügung hat und vieles sehen möchte? Bereits in den ersten Tagen unserer Reise beschlossen wir - äh bzw. ich -, dass wir wiederkommen werden ... Dies war sozusagen die "Vortour".
Das Herzstück des ca. 600 qm großen Nationalparks ist der vom Virgin River gegrabene Zion Canyon mit seinen schroffen Felswänden, die teilweise 900 m hoch sind.

Landschaftlich ein Erlebnis!!! Wie schön doch rote Steine sind!

  

Nach unserer kurzen Wanderung und Füße kühlen am Bach und Essen fassen im Supermarkt beim Visitor Center, ging es weiter über den Highway 9 Richtung Bryce Canyon. Landschaftlich ausgesprochen reizvoll; beim nächsten Urlaub mindestens 3 Tage dort. Der Virus hat voll zugeschlagen. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir Ruby's Inn Campground und bezogen eine einfache Holzhütte. Sanitäre Anlagen auf dem Campground. www.rubysinn.com Schnell zum Sunsetpoint und wir waren sprachlos....

Den Abend verbrachten wir mit Shopping im touristischen Zentrum des Rubys Inn. Diverse Souvenirläden, Restaurant, Burgerschnellimbiss, Tankstelle, Eisladen - alles vorhanden. Es war sehr kühl, ca. 8 Grad nachts; wieder waren wir froh über unsere dicken Fleecejacken.

18. August 2008, Bryce Canyon www.nps.gov/brca/

Um 5:30 Uhr aufgestanden, zum Sunrise Point gefahren und gewartet bis sie endlich über die Felskuppen stieg - unsere Sonne! Was war das für ein Erlebnis!

  

Im Amphitheater breitet sich in einem fast runden Becken eine wahre Zauberlandschaft – von Wind und Wetter gezeichnet – aus. Tausende Felsnadeln, Steintürmchen und Naturskulpturen, die der Fantasie keine Grenzen setzen, zogen uns in ihren Bann. Der Bryce Canyon ist eigentlich kein Canyon, sondern die verwitterte Kante der Pink Cliffs, einer 50 bis 60 Mio. Jahre alten rosa gefärbten Formation des Colorado-Plateaus. Das Gestein besteht aus weichen, feinkörnigen Sedimenten, die von härterem Kalkstein und dünnen Lagen von erosionsresistentem Schiefer bzw. Sandstein durchsetzt sind. Es kommt zur unterschiedlich schnellen Verwitterung; wodurch die typischen hoodoos entstehen.

Ein Irrgarten mit überwältigender Schönheit......

Wir wanderten den Peek-A-Boo Loop kombiniert mit dem Navajo Trail; das waren zusammen etwa 4 Stunden. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus; phantastisch diese Hoodoos . Von unten wirkten die Steingebilde noch eindrucksvoller.

19. August 2008, Fahrt nach Moab, Highway 12, entlang des Grand Staircase Escalante National Monument, Capitol Reef National Park

Vorneweg eine kurze Anmerkung zu dieser Traumreise - rückblickend betrachtet: Lt. google maps sollten es ca. 270 mi sein, etwa 5.5 Std. Fahrzeit; durchaus gut machbar an einem Tag. Zu keinem anderen Streckenabschnitt hatte ich mir jedoch so viele Notizen von Vorschlägen gemacht. Schade, dass wir keinen Übernachtungsstopp eingelegt hatten. Diese Gegend bietet - vorausgesetzt man interessiert sich für Natur pur, wandern und rote, gelbe, schwarze und weiße Steine - sehr, sehr viel!! Sollten wir jemals wieder dieses traumhafte Fleckchen Erde bereisen, dann werden wir sicherlich mind. 5 Tage (besser noch eine Woche) einplanen; die leider dann woanders wieder fehlen...... Schrieb ich "sollten wir jemals" - es heißt natürlich wir WERDEN!

Intensiver erkunden würden wir auf der Strecke Bryce Canyon - Moab, das Grand Staircase Escalante National Monument, ev. Kodachrome Basin, den Capitol Reef National Park und den Goblin Statepark. Und das sind nicht alle landschaftliche Highlights; es gibt noch einige mehr. Utah - wir kommen wieder!

  

Nachdem wir den sunrise über dem Bryce Canyon genossen hatten, verließen wir unsere Blockhütte bereits gegen 8:00 Uhr; es war sehr kühl, ca. 10 Grad. Mit heißem Kaffee im Cupholder (klasse Erfindung ) fuhren wir entlang des Highway 12, Richtung Osten www.scenicbyway12.com - Utah's first All-American Road, eine phantastische Strecke! Kurz vor Escalante bogen wir rechts ab auf die unbebestigte Hole in the Rock Road. Es war trocken und somit völlig unproblematisch. Unser Ziel war der Devils Garden - eine Ansammlung von skurillen Steinformationen in einer bizarren Felswelt - sensationell. Der Rundgang dauerte ca. 1 Stunde. Wir waren alleine...... es lag schon ein besonderer Zauber über dem Garten des Teufels.

Wieder zurück auf dem Highway 12 verspeisten wir in Boulder, am Ortsausgang im Burr Trail Grill den besten Burger und einen Traum von Schokokuchen mit flüssigem Schokokern, noch lauwarm, Sahne on top - göttlich! Neben dem Restaurant ist ein Künsterladen; dort gibt es "echten" italienischen Espresso.

I like chocolate but it makes my clothes shrink

Ab Boulder machten wir einen Abstecher zum Long Canyon über den asphaltierten Teil des Burr Trails www.utah.com/offroad/burr-trail.htm Für die Weiterfahrt über die unbefestigte Straße ist ein SUV sicherlich sinnvoll; zumal die Mietwagenverleiher keine Versicherungsleistung bei einem Schadensfall gewähren würden.

Wie sollte es auch anders sein, der Long Canyon, der aus rötlichem Sandstein besteht, hat uns schwärmen lassen.

Durch reizvolle Landschaft fuhren wir weiter entlang des Highway 12 Richtung Torrey, dann über die Straße 24 nach Hanksville , dann über die I 70 und 191 nach Moab. Genächtigt haben wir im Apache Motel (war okay).

20. August 2008, Canyonlands National Park

Die Wanderung vom Vortag war wohl doch ein bißchen zu viel für meinen lädierten Haxen. Schnell ein Salbenverband der nach Klostein roch...... und dann ein schnelles Frühstück in der Cafébar, mit dem Rollkoffer über den staubigen Campingplatz, alles wieder verstauen....... Am Vortag musste alles Eßbare (auch Kosmetikartikel) raus, wegen der Bären. Es kommt wohl nicht selten vor, dass Schwarzbären Autos aufbrechen um an Nahrung zu kommen. Hätte ich doch meine Klosteinsalbe reinlegen sollen... .

Für diesen Tag hatten wir uns eine lange Tour vorgenommen (ca. 320 Meilen, mit vielen Fotostopps und Pausen - ein volles Tagesprogramm). Die Tioga Road führte uns über das 2.500 m hoch liegenden Plateau der Sierra Nevada und erreichte auf dem 3030 m hohen Tioga Pass den östlichen Parkausgang. Eine sehr reizvolle Panoramastrecke; lohnenswert! Danach ging's rasch aus der Vegetation und den nicht zu heißen Temperaturen der Sierra in das 1000 m tiefere Mono Valley vorbei am Mono Lake.

  

Wir merkten, dass wir für die Strecke Yosemite - Death Valley mehr Zeit hätten einplanen können, weil es eine Menge interessanter Punkte gegeben hätte. Zum Beispiel Devils Postpile National Monument und ein Abstecher zur Whitney Portal Road. Dafür war aber keine Zeit. Wir hatten unsere Unterkunft im Death Valley bereits gebucht und wollten sie noch vor Mitternacht erreichen. Zufällig landeten wir bei den Alabama Hills und fuhren die Movie Road. Einmalige Felsformationen bilden charakteristische Hügel, die einigen Western als Kulisse dienten. Es gefiel uns sehr gut dort; wir hielten uns viel zu lange auf...

Es dämmerte schon, als wir das Death Valley erreichten......und war stockdunkel als wir zur Furnace Creek Ranch kamen. Raus aus dem kühlen Auto mit den heißen Fensterscheiben. Ich dachte ein Heißluftföhn bläst mir ins Gesicht. Es war nach 22:00 Uhr und ca. 46 Grad. Nach einer kurzen Erfrischung im noch wärmeren Pool begegneten meine zwei Männer einem Kojoten, der auf dem nahegelegenen Golfplatz die Nacht verbringen wollte (vermutlich).

21. August 2008, Arches National Park

Fritz und Simon machten vormittags Rafting-Tour auf dem Colorado unspektakulär! Ich fuhr zu dem Monti-LaSal National Forest; südl. Moab und dann links abbiegen! Hierzu noch was schreiben

  

Diesen Tag verbrachten wir ähnlich wie den gestrigen Tag - Frühstück im Eklectica, staunen, fotografieren, staunen und einfach genießen - diesmal aber im Arches National Park. Nirgendwo in der Welt kommen durch Naturkräfte entstandene Gesteinsbögen und Felsbrücken so zahlreich und auf relativ engem Raum und in so fantastischen Formen vor. Einfach der Hammer! www.nps.gov/arch/


wie denn, wo denn, was denn...

22. August 2008, Fahrt nach Cortez über Durango

Nachdem wir uns - wie so oft auf der Tour- mit leckerem, starken Kaffee von Starbucks versorgt hatten, verließen wir Moab in südliche Richtung. Nach etwa 60 Meilen erreichten wir über die Needles Overlook Road den Needles Overlook. Der Ausblick, der uns dort geboten wurde, war einfach grandios.

Weiter ging die Fahrt vorbei an etlichen Autoschrottplätzen mit zum Teil sehr schönen alten Autos, die alle! fotografiert werden mussten, Richtung Cortez. Von da direkt weiter durch eine völlig andere Landschaft, die mich an den Schwarzwald oder Bayrischen Wald erinnerte, nach Durango. Durango, eine ehemalige Gold- und Silbergräberstadt, ist mit der Durango Silverton Narrow Gauge Railroad, ein Besuchermagnet. Leider stand die Bahnfahrt nicht auf unserem Programm. Das nächste Mal! Der historische Ortskern mit Häusern aus dem 19. Jahrhundert hat uns sehr gut gefallen. Im für damalige Zeiten noblen Strater Hotel tranken wir im Saloon ein leckeres Bierchen. Bedient wurden wir von spärlich im Art Deco Look bekleideten Damen. Wir fühlten uns in dem viktorianischen Ambiente sehr wohl und freuten uns über die Filmmusikstücke, die ein Pianist zum Besten gab.

Wir waren uns einig, dass man diese Ecke, d.h. Colorado und die San Juan Mountains irgendwann (bald?) genauer erkunden muss. Wieder zurück in Cortez, übernachteten wir im angenehmen Holiday Inn Express. Zuvor Abendessen bei Dennys - wie so oft. Halbzeit - die Hälfte unseres Traumurlaubs ist um....schnief.

  

23. August 2008, Mesa Verde Nationalpark

Am Visitorcenter im Mesa Verde Nationalpark war großer Andrang. Unbedingt früh da sein; wir mussten nur eine halbe Stunde für die Tour zum Cliff Palace warten. Der Mesa Verde Nationalpark ist ein ganz besonderes Highlight mit markanten Zeugnissen der Hochkultur der Anasazi. Ende des 19. Jh. entdeckten 2 Cowboys, die auf einem über 2500 m hohen Plateau ihr Vieh suchten, zufällig eine historische Wohnanlage in der Steilwand eines abgelegenen Canyons. Archäologen stießen auf Hunderte kleiner und großer Klippenwohnungen. Die Cliff Dwellings entstanden zwischen 1100 und 1300 und zeugen von der hoch entwickelten Kultur der Anasazi-Indianer. Lohnenswert das Chapin Mesa Archeological Museum. Dort kann man sich intensiver mit dieser faszinierende Kultur beschäftigen.

Wir besuchten jeweils mit geführte Touren (auf eigene Faust nicht möglich, wg. Erhaltung der Anlagen) den Cliff Palace und das Balcony House mit abenteuerlichem Zugang. Weitere Informationen unter: www.nps.gov/meve/ Schöne Rückfahrt im frühen Abendlicht über die Hochebene des Mesa Verde NP zurück nach Cortez. Abendessen bei Dennys - wie so oft.

  

24. August 2008, Fahrt über Monument Valley nach Kayenta

Über die Straße 160 erreichten wir die 4-Staaten-Ecke der USA, markiert durch ein Bronzemonument. Mit allen Vieren lagen wir auf Utah, Colorado, New Mexiko und Arizona. Verkaufsstände für Navajoschmuck, Webarbeiten und Keramik beleben die ansonsten öde Gegend. Es folgte ein Abstecher zum Gooseneck State Park. Vom Viewpoint blickt man auf den tief in den Sandstein eingeschnittenen Mäander des San Juan River.

  

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