7. Tag, Donnerstag / San Francisco - San Louis Obispo - Holgers Feinplanung für Tag 7
An diesem Morgen wählen wir das andere in der Nähe gelegene Frühstücks-Cafe aus. Es liegt ebenfalls an der Van Ness und auch wenn das Essen nicht ganz so toll ist, so gleicht der Kaffee dies mehr als aus - es ist der beste, den ich jemals getrunken habe. Aus einem Riesenangebot von Kaffeesorten ausgewählt, handgemahlen und -gebrüht: es ist eine regelrechte Zeremonie in "Philz Coffe"(?) und für Kaffee-Gourmets ganz sicher ein Tipp. (vielleicht weiß Willy Näheres darüber?)
Anmerkung von Willy: In San Francisco gibt es mehrere Philz-Coffee-Shops und der Kaffee ist (frisch gemahlen und vor deinen Augen frisch aufgebrüht) wirklich einer der allerbesten.
Kleiner Tipp: Ich habe mir eine "richtige" Tasse gekauft und den Kaffee umgefüllt denn ich hasse diese Kaffeebecher. Ich weiß... andere Länder, andere Sitten aber... ein guter Kaffee gehört meiner Meinung nach in eine "richtige" Tasse! So schmeckt Philz-Coffee nochmal so gut!
Dann geht es aber auch schon weiter. Beim Auschecken bekommt jeder von uns noch ein Schokoladen-Päckchen geschenkt, dann heißt es um 9.00 Uhr: "Lady´s and Gentlemen - Start your engine". Zum Abschied von unserer Traumstadt habe ich Twin Peaks, das Hügelpaar inmitten der Stadt, ausgewählt. Von hier oben wollen wir den letzten Blick genießen. Doch wieder ist uns das Wetter nicht sehr gnädig - kaum stehen wir oben, können wir zusehen, wie sich die Nebelschwaden über die Stadt legen. Keine der Brücken ist zu sehen und Downtown lässt sich nur noch erahnen. Aber vielleicht hat es auch etwas Gutes - es wäre ein Grund mehr, irgendwann einmal zurückzukommen. Und auch "Willy´s Bank" wartet ja noch auf einen Besuch...
Ein wenig wehmütig nehmen wir Abschied und werden ein bisschen getröstet vom recht flotten Verkehr Stadtauswärts. Auch das Wetter bessert sich mit jeder Meile Richtung Süden und das bedeutet beste Voraussetzungen für unsere Tour auf dem Highway Nr. 1, entlang der Pazifik-Küste. /
Doch zunächst ein Abstecher zum Montebello Open Space, den Freund G. in die Planung aufgenommen hatte. Den Riss im San Andreas-Graben, verantwortlich für die Erdbeben dieser Gegend, den möchte er gern mal aus der Nähe sehen. Am Radio-Teleskop von Palo Alto vorbeikommend, finden wir dann auch irgendwann unser Ziel und nach mehrmaligem Prüfen, ob denn die Koordinaten auch wirklich stimmen, sehen wir - nichts. Wäre nicht die Hinweistafel, keiner würde hier auch nur irgend etwas vermuten.
Wir stiefeln eine Weile in der Botanik herum, werden auf einem Schild vor Pumas gewarnt und bekommen erläutert, wie wir uns im Falle eines Falles "verteidigen" sollen, aber mehr gibt's nicht zu sehen. G. entdeckt schließlich einen steilen Abhang, aber den hinunterzukraxeln ist uns dann doch zu gefährlich.
Also weiterfahren und ein bisschen Zeit gut machen. Unsere heutige Tour hat es in sich, denn insgesamt liegen gute 400km vor uns - und auf der "Traumstraße" wird es noch einige Zwischenstops geben, das weiß ich noch von früher. Wir kurven durch die Santa Cruz Mountains, was uns zwar nicht schnell voranbringt, aber die Landschaft ist dafür sehr sehenswert und so erreichen wir schließlich bei Santa Cruz den Highway Nr. 1.
Über Monterrey fahren wir gegen 13.00 Uhr in das beschauliche Städtchen Carmel by the Sea und hier, wo einst einmal Clint Eastwood kurzzeitig Bürgermeister war, wollen wir Mittagsrast machen. Wollen - können tun wir jedoch nicht, denn ein großes Event (es scheint großer Markt-Tag zu sein) blockiert auch den noch so kleinsten Parkplatz. Also weiter, der "Reiseleiter" hat ja noch mehr in petto...
Das "Rocky Point Restaurant" ist unser nächstes Ziel und hier werden wir nicht nur mit einem wunderbaren Ausblick auf die Küste belohnt, auch das Essen mundet allen. Nun ja, kein Steak, aber wenn man schon mal hier ist, kann es auch Lachs sein. Eine Ausnahme kann man da schon mal machen.
Rocky Point Restaurant
Nach etwa einer Stunde fahren wir weiter und von nun an könnten wir an nahezu jeder Straßenbiegung anhalten - der Ausblick auf die hoch aufragende Küste ändert sich ständig und ist einfach nur wunderbar. Nicht umsonst gilt der Highway Nr. 1 als eine der schönsten Straßen der Welt.
entlang der Pazifik-Küste
Irgendwann wird es aber Zeit zum Tanken und so können wir uns den Preis nicht aussuchen. Alle Achtung, hier zocken sie die Reisenden aber kräftig ab - 6 $ pro Gallone (sonst sind es um die 4 $). Dafür erleben wir aber ein ganz besonderes Schauspiel, denn 3 arabische Mädels kämpfen tapfer mit der Zapfsäule - in schönstem deutsch. Aber wir kennen das ja auch, denn fast jede Tanke hat ein anderes Prozedere. Noch ein Gruß zum Abschied, dann geht es weiter Richtung Süden - mit zahlreichen Haltepunkten zum Genießen. An einem von ihnen kommt D. in´s Gespräch mit einem Amerikaner, der vor seinem Wohnmobil sitzt und "Gott einen lieben Mann sein lässt". Er wäre schon seit langem auf großer Tour und bliebe immer da, wo es ihm grade gefalle... ach ja, wenn man denn immer könnte, wie man wollte. Wir können es leider nicht und müssen weiter.
See-Elephanten-Kolonie Piedras Blancas
Etwa 7km vor San Simenon und der Einfahrt zum Hearst Castle entdecken wir die See-Elephanten-Kolonie Piedras Blancas und entscheiden uns nicht zuletzt wegen der fortgeschrittenen Zeit gegen einen Besuch des Phantasie-Schlosses, sondern besuchen stattdessen die imposanten Meerestiere nur wenige Meter neben dem Highway. Eine halbe Stunde schauen wir dem teils gemächlichen, teils regen Strandtreiben zu und fahren schließlich nach stolzen 423km und 9,5 Stunden müde und geschafft an unserem Motel in San Louis Obispo vor. Eigentlich wollten wir uns ja das nahe gelegene und recht eigenwillig gestaltete "Madonna´s Inn" noch anschauen, aber wir sind einfach schlagerledigt. Jetzt nur noch schnell zum Essen beim "Chinesen" gegenüber und nachdem wir ihm die wenigen kalten Biere weggetrunken haben, verschwinden wir auch schon in die Betten.
San Francisco - Montebello Open Space - (Santa Cruz) - Carmel - San Louis Obispo
423km - 263 Meilen - 9,5 Stunden (incl. Aufenthalte)
"Hotel Best Western Plus Royal Oak" (Madonna Rd., am südl. Stadtrand)
3. Re-Fill - 24 Gallonen - 91 Liter (diesmal zum "Touristenpreis" von 145 $ = 116 ?)
Tag 06 - - Tourenplan - - Tag 08
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