Pacific Coast Highway nord

Teil 1
Pacific Coast Highway

von Crescent City bis San Francisco


Wenn Du es nicht ohnehin schon gemacht hast, dann sei bitte so nett und lese Dir, bevor Du Dich in meine Routenvorschläge vertiefst, die Infos unter: "Wichtige Hinweise" durch. Dort findest Du einige Erklärungen, Tipps und Hinweise, die für all meine Routenbeschreibungen gelten und zum Teil sehr viel zum Gelingen einer gut vorbereiteten Tour beitragen können. Außerdem brauche ich das dann nicht in jedem - sowieso schon sehr ausführlichen - Tourenplan zu wiederholen.

Vielen Dank für Deine Hilfe!

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Über 1000 km bin ich auf diesem berühmten Highway Nr.1 gefahren und er hat es wahrlich in sich... Auf der Strecke von Crescent City bis San Francisco war ich Mitte März unterwegs.

Da waren zwar nicht allzu viele Touristen zu sehen und wir kamen gut durch aber es war auch noch bitter kalt. Bei der Anreise über Sacramento und durch das Hinterland haben wir schneebedeckte Berge gesehen und die höher gelegenen State Parks waren noch geschlossen.

Ich, der Städte-Typ, wollte durch die Redwoods und mir diese alten Mammutbäume aus der Nähe betrachten. Den südlichen Teil der Küstenstraße habe ich schon mehrmals bereist aber mir hat halt der Norden Kaliforniens noch "in der Sammlung" gefehlt...

Von Eureka hatte ich gelesen und diese Stadt wollte ich sehen und als Schlagerfan wollte ich einmal... "auf der Straße, nach Mendocino..." fahren und diesen Ort am Ende der Welt besuchen.

Den Alfred Hitchcock-Film "Die Vögel" hatte ich gesehen und Bodega Bay lag auf der Strecke. Würde ich auch die alte Schule finden in der die Kinder beim Untericht waren, als sie von den Vögeln angegriffen wurden?

Was würde ich unterwegs noch alles sehen, würde ich auf Dinge stoßen die mir gefallen oder würde ich vor lauter Bäumen der Wald nicht mehr finden.

Hoffentlich wird das nicht zu viel mit den Bäumen aber es gibt ja noch Eureka und vor allem Mendocino. Wir werden sehen... 

von Crescent City nach Süden bis San Diego

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Das nördliche Teilstück des Highways Nr.1

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Gleich zu Beginn der Tour gehts nach Crescent City. Zu bieten hat der etwa 7.650 Einwohner große Ort nicht allzu viel. Hier wäre der Leuchtturm zu erwähnen den man sogar zu Fuß erreichen kann.

Dabei sind die Gezeiten allerdings zu beachten denn wenn man, wie wir, von der Flut überrascht wird, sieht man einmal wie schnell dort, wo eben noch ein Weg war, alles unter Wasser steht. Also, bevor die Flut kommt, solltest Du wieder auf dem Festland sein.

Da wir auf dem Hinweg durch das Hinterland gefahren sind um dann in Crescent City mit unserer Küstenfahrt zu beginnen, haben wir zunächst in Crescent City geschlafen.

Wir haben eine Nacht im Motel Super 8 gebucht. Das Haus war sauber und liegt direkt gegenüber vom Hafen und mit tollem Blick auf den Leuchtturm. Parken ist frei und ein kontinentales Frühstück gabs am Morgen auch noch.

Unmittelbar am Ortsausgang beginnt in Richtung Süden der Redwood-Nationalpark mit seinen riesigen Mammutbäumen. Sie gehören zu den höchsten Bäumen der Welt und wir sollten noch sehr viele davon sehen...

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In Klamath legen wir die erste Pause ein und besuchen den kleinen Park "Trees of Mystery" Kurioses an Schnitzereien und jede Menge alte riesige Bäume erwarten uns. Einige Bäume haben frei liegende riesige Wurzeln die irgendwie an Elefantenfüße erinnern. Hier dreht sich alles um Holz und Bäume, Bäume, Bäume...

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Außerhalb des Parks sehen wir einige Elche, die friedlich auf einer Wiese am Waldeingang grasen. Trinidad ist der nächste Ort auf der Strecke. Am Trinidad Lighthouse legen wir eine kurze Pause ein, sehen uns die alte aber gut erhaltene und gepflegte Anlage an, machen ein paar Fotos und mehr gibts dort auch nicht zu tun oder zu sehen... also geht es weiter denn wir wollen nach Eureka.

Nach einem vorzüglichen Mittagessen in meinem amerikanischen Lieblingsrestaurant "Applebees" direkt an der 101 in Eureka gelegen, beschließen wir, uns doch die Innenstadt noch etwas näher anzusehen. Dabei kommen wir in eine Ecke in der einmalig schöne viktorianische Häuser stehen.

Na das war mal eine Überraschung und damit hatte ich nicht gerechnet. Sogar die Sonne zeigt sich und wir fahren durch eine wunderschöne Stadt. Nachdem wir einen Parkplatz gefunden haben, sind wir durch die sehr schön gestaltete Altstadt gegangen. Auch am Boardwalk sind wir gewesen und hatte einen wirklich schönen Nachmittag in Eureka.

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Eureka stand nicht einmal als etwas Besonderes auf meiner Liste sondern als ehemalige Industriestadt in Kalifornien aber dieser Ort gefällt mir wirklich außerordentlich gut. Mich faszinieren am meisten die wunderschönen viktorianischen Häuser und die herrlichen Wandmalereien die man hier an vielen Hauswänden bestaunen kann... Hier darf man einfach nicht nur vorbei fahren...

Mein Tipp für die Übernachtung nahe Eureka: Holiday Inn Express in Fortuna. Hier gibt es ein gutes Frühstücksbuffet, Parken und WiFi sind frei.
Mehr Hotels in Eureka und Umgebung

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Auf dem Highway Nr. 101 geht es nun weiter bis nach Leggett. Hier besuchen wir den Drive-Thru Tree Park. Das Besondere für uns ist hier eigentlich nur der Baum, dessen Stamm so dick ist, dass man ihn soweit aushöhlen konnte, so das man jetzt sogar mit dem Auto durch ihn hindurch fahren kann....

Viel wichtiger an Legget ist mir aber die Tatsache, dass wir jetzt die 101 verlassen und hier der Highway Nr.1 beginnt. Irgendwie habe ich es mit der Musik... ob nun vom Sir Douglas' Quintet oder die sehr gut gemachte deutsche Version von Michael Holm, beide kommen mir automatisch in den Sinn, wenn ich an Mendocino denke...

Auf der Straße... nach Mendocino... da stand ein Mädchen, wartend in der heißen Sonne... Wie oft habe ich dieses Lied gesungen und geträumt...? Jetzt bin ich selbst auf der Straße nach Mendocino... Wie sich doch die Zeiten ändern, heute träume ich von der heißen Sonne und nicht ein einziges Mädchen stand am Straßenrand...

Mendocino, einer der Orte am Highway Nr.1 den ich sehr gerne kennen lernen wollte. Nun bin ich hier... Der Ort hat etwas obwohl, wenn ich es ganz nüchtern betrachte... viel hat er nun nicht gerade. Ein paar Holzhäuser, einen netten Bücher- und Andenkenladen. An einer Straßenecke steht ein ausrangierter Oldtimer mit platten Reifen. Verlassen rostet er vor sich hin.

Ich komme auf die Hauptstraße, mitten drin das Mendocino Hotel. Es sieht aus wie ein alter Western Saloon. Irgendwie scheinen die Uhren hier stehen geblieben zu sein. Ein paar Läden und ein Restaurant auf der einen Straßenseite, die andere Seite ist leer... da hatte ich mir doch einiges mehr von Mendocino versprochen und bin wirklich enttäuscht vom amerikanischen Künstlerdorf...

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Ein paar Touristen laufen herum und sehen sich alles an. Das kann doch nicht alles sein, da hatte ich schon etwas anderes erwartet... Ein paar schön angelegte Vorgärten sehe ich noch und es geht runter an den Pacific. Für einen Strandaufenthalt ist es noch zu kalt aber es gibt eine kleine Bucht mit schroffen Felsen. Von den Klippen sehe ich den Wellen zu, wie sie sich mehr und mehr ganz langsam ins Gestein fressen... 

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Wer Einsamkeit und Ruhe sucht, der kommt in Mendocino sicherlich auf seine Kosten. Mein Fazit: Am 13.03.2009 war ich dann auch mal in Mendocino... aber das wars dann auch schon... Wie war das nun mit meinem Traum von Mendocino...? Aus der Traum und geplatzt wie eine Seifenblase... Schade! Wenn ich jetzt das Lied von Mendocino höre, dann frage ich mich heute, warum der Typ denn bloß jeden Tag dorthin gefahren ist... (zwinker)

Hotelempfehlung für Mendocino: Didjeridoo Dreamtime Inn wenn es denn direkt in Mendocino sein soll. Hier gibt es ein gutes Frühstück, Parken und WiFi sind frei.
Etwas außerhalb, ca. 3km vor Mendocino: Super 8 Fort Bragg Parken und WiFi frei, kontinentales Frühstück
Mehr Hotels in Mendocino und Umgebung

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Okay, es geht weiter über die Dörfer und über die sich auf und ab dahin schlängelnde Küstenstraße. Unterwegs gibt es einige Aussichtspunkte an der es sich sicherlich anzuhalten lohnt wenn man mehr Glück und besseres Wetter hat, als wir das bei dieser Tour hatten. Eine Küstenstraße bei strahlendem Sonnenschein zu befahren ist zweifellos 1000 Mal schöner...

Wir kommen nach Bodega Bay, in den Ort an den sich jeder erinnert, der den Alfred Hitchcock Film "Die Vögel" gesehen hat. Nun bin ich dort wo der Film gedreht wurde. Das große Restaurant mit Bar und Café an dieser kleinen Bay kann bei mir keine Erinnerungen wecken aber der Kaffee ist gut.

Wir suchen das Schulgebäude in dem die Kinder von den vielen Vögeln attackiert wurden und erfahren, dass es das Gebäude sogar noch gibt, es sich allerdings nicht hier an der Küste, sondern im Ort Bodega, etwas weiter im Landesinnern befindet. Wir fahren hin und staunen nicht schlecht

Die Ortschaft Bodega ist nun wirklich nichts Besonderes aber als erstes fanden wir die kleine Kirche. Sie ist aus Holz ebenso typisch wie die Häuser dort. Sie ist sehr gut erhalten und macht einen gepflegten Eindruck. Links hinter der Kirche ist ein kleiner Friedhof und dahinter lag ein Haus, das mir irgendwie bekannt vorkam...

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Wir haben dann noch einige Zeit gesucht und haben dann doch noch die Schule aus dem Hitchcock Film gefunden. Sie war gerade renoviert worden und stand nun wie neu vor uns. Ich habe mich so sehr auf das Gebäude konzentriert und die dahinter liegende Kirche einfach nicht gesehen. Erst als ich zu Hause meine Fotos angesehen habe, fand ich heraus warum mir das Haus hinter dem kleinen Friedhof so bekannt vor gekommen war...

Falls dich die Lage interessiert, dann ist hier die:
Wegbeschreibung - Kirche
Wegbeschreibung - Schule

Mein Moteltipp nahe Bodega Motel Good Nite INN (einfaches Haus in Rohnert Park, Parken frei)

Zurück gehts auf die Küstenstraße und nun, da ich näher an San Francisco herankomme, zeigt sich auch die Sonne wieder. Von einer auf die andere Minute sieht die Küstenstraße doch gleich ganz anders aus.

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Point Reyes steht auf dem Programm. Die korrekte Bezeichnung ist eigentlich "Point Reyes National Seashore". Das ist ein riesengroßes Schutzgebiet im Marin County und liegt direkt an der Pazifikküste. Die Gegend ist eigentlich ein Wandergebiet (250 km Wanderwege) aber der Leuchtturm "Point Reyes Lighthouse" ist sein beliebtestes Ausflugsziel und wird von Touristen aus den nur ca. 85 Km entfernten San Francisco gerne Tagesausflug geplant.

Geöffnet sind sowohl das Visitor Center wie auch der Leuchtturm täglich, außer dienstags und mittwochs, von 10:00 bis 16:00 Uhr

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Der Besuch des Leuchtturms ist ein Abenteuer für sich. Um zum Museum und dem eigentlichen Leuchtturm zu gelangen, musst Du einige Klippen überwinden. Nicht nur der Weg sondern auch das Wetter machen es hier oft schwierig. So bläst meist ein sehr starker Wind. Wenn Du einmal auf die Bäume achtest, dann wirst Du so gut wie keinen Baum finden, der gerade hoch gewachsen ist. Viele dagegen sind fast waagerecht über den Boden gewachsen und sagen einiges über die dortigen Windverhältnisse aus.

Wenn die Zufahrtstraße geöffnet ist, kannst Du ca. 800 Meter vor Visitor Information Center, auf dem Parkplatz "Point Lion Overlook", direkt am Ende der Straße, Dein Fahrzeug abstellen. Hier die Wegbeschreibung ab San Francisco. Ein Besuch des Info Centers lohnt sich auf jeden Fall. Nun geht es über eine Treppe mit 312 Stufen hinunter zum Leuchtturm. Bei hinuntergehen siehst du unterwegs 3 Bänke. Wetten das Du Dich beim Rückweg darüber freust, dass sie da sind...

Besonderer Hinweis für alle Wanderfreunde: Wer einmal davon geträumt hat die USA zu durchwandern und dafür genügend Zeit und Kleingeld hat, dem sei der American Discovery Trail empfohlen. Der beginnt im Osten des Landes in Cape Henlopen / Delaware am Atlantik und endet, nachdem er den Wanderer durch 15 Bundesstaaten einmal quer durch das Land führt, nach 10800 Km Länge, am Kap von Point Reyes in Kalifornien am Pazifik. Er ist damit der längste Wanderweg in den USA und einer der längsten der Welt.

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Weiter gehts auf die Küstenstraße über Point Reyes Beach, Muir Beach und die Fahrt durch den Wald über Muir Woods in Richtung San Francisco. Endlich kann ich die Golden Gate wieder sehen und nun brauche ich erst einmal einige Zeit in meiner Stadt. Darauf freue ich mich natürlich wie ein Schneekönig!

Mein Fazit über den nördlichen Teil der Küste und den Highway Nr.1:

Auch wenn das Wetter bei einer solchen Tour sicherlich einen großen Anteil daran hat, obs nun gefällt oder nicht, muss ich doch sagen, das der Teil nördlich von San Francisco bei weitem nicht so abwechslungsreich ist, wie der südliche es bis hinunter nach San Diego ist. Das ist meiner Meinung nach etwas für Leute die Ruhe und Abgeschiedenheit lieben. Menschen, die vielleicht mit einen Mobilhome ganz ungezwungen von Ort zu Ort fahren und sich treiben lassen. Wer den Wald liebt, der kann hier nichts falsch machen.

Ich habe bis heute immer die von mir angesteuerten Ziele so beschrieben, wie ich sie empfunden habe und das möchte ich auch beibehalten. Mir persönlich hat der "nördlich Teil" von Kalifornien nicht besonders gut gefallen. Auf dem Hinweg ging es über Sacramento (das mir ausgesprochen gut gefallen hat) und das Hinterland bis kurz hinter die Grenze nach Oregon um dann in Crescens City an der Küste zu starten. Müsste ich hier eine Note geben, dann wäre es ein "befriedigend" wobei hier Sacramento die Note gewaltig nach oben gebracht hat...

Wie schon gesagt, das ist nur mein persönliches Empfinden und eben auch nur das.

Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran, das ich bei der Vorbereitung dieser "Nord"-Tour nicht so viel an der Planung gebastelt habe wie das bei der Süd-Tour der Fall war. Heute würde ich diese Tour ganz anders angehen...

Tipps zu dieser wirklich tollen Strecke, habe ich (leider erst nach meiner Tour) im Reiseführer "Pacific Coast Highway USA" gefunden. Hier beschreibt Jens Wiegand vom Conbook-Verlag, seinen Weg entlang der Küste durch die 3 US-Bundesstaten Kalifornien, Oregon und Washington. Da auf meiner "To-Do-Liste" auch noch die Fahrt von San Francisco über Seattle bis hoch ins kanadische Vancouver steht, sind mir die Beschreibungen von Wiegand sehr von Nutzen.

Eigentlich ist der Titel seines "Reiseführers" etwas irreführend denn Wiegand beschreibt hier nicht nur den "Pacific Coast Highway" sondern die gesamte Strecke von San Diego bis hoch nach Seattle aber gerade deshalb habe ich mir sein Buch zugelegt! Er schreibt ebenfalls über die Populärkultur entlang der Küstenstraße und diese Informationen finde ich sehr interessant!

Bestellen kannst du diesen Routenreiseführer u.a. über den nachfolgenden Link bei Amazon.de
Pacific Coast Highway USA: Neue Wege entlang der amerikanischen Westküste


Hier gehts zur Beschreibung des südlichen Teils vom Pacific Coast Highway

Teil 2 von San Francisco bis San Diego

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